Wie verwendet man „es gibt“ auf Deutsch?

Infografik, die die verwendung von „es gibt“ auf deutsch mit beispielen wie „es gibt wombel“ und „es gibt einen apfel“ demonstriert. eine person zeigt darauf und eine deutsche flagge wird angezeigt, um zu zeigen, wie dieser satz zu verwenden ist.
RBI Düsseldorf
04.04.2025

Die Ausdrucksweise „es gibt“ ist eine der wichtigsten Strukturen im Deutschen, um die Existenz oder Verfügbarkeit von etwas zu beschreiben. Sie entspricht dem englischen „there is“ oder „there are“ und wird in fast allen Alltagssituationen gebraucht. In diesem Artikel erklären wir die Grammatik, typische Fehler und praktische Anwendungen – mit vielen Beispielen und Übungen!

Grundbedeutung und Funktion

Es gibt“ drückt aus, dass etwas existiert, vorhanden ist oder verfügbar ist. Es kann sich auf konkrete Objekte, Personen oder abstrakte Konzepte beziehen:

  • Es gibt einen Park in dieser Stadt. (Existenz)
  • Es gibt heute Pizza in der Mensa. (Verfügbarkeit)
  • Es gibt viele Probleme. (Abstraktes Konzept)

Grammatikalische Struktur

a) Satzbau

  • „Es“ ist ein formales Subjekt (Platzhalter) und hat keine konkrete Bedeutung.
  • „Gibt“ ist die 3. Person Singular von geben, steht aber hier nicht im wörtlichen Sinn von „geben“.
  • Das Objekt steht im Akkusativ.

Beispiele:

  • Es gibt einen neuen Lehrer. (Akkusativ)
  • Gibt es hier einen Bahnhof? (Frage)
  • Ich weiß, dass es viele Möglichkeiten gibt. (Nebensatz)

b) Verneinung

Verwenden Sie „kein“ oder „nicht“ für die Verneinung:

  • Es gibt keinen Kaffee mehr. („kein“ + Akkusativ)
  • Hier gibt es nicht genug Platz. („nicht“ vor der Angabe)

c) Zeitformen

„Es gibt“ wird meist im Präsens verwendet. In anderen Zeitformen nutzt man „es gab“ (Präteritum) oder „es hat gegeben“ (Perfekt):

  • Früher gab es hier einen See. (Präteritum)
  • Es hat gestern starken Regen gegeben. (Perfekt)

Typische Fehler und Korrekturen

Falsch: Es sind viele Bücher im Regal.
Richtig: Es gibt viele Bücher im Regal.
(„Es sind“ beschreibt einen Zustand, „es gibt“ betont Existenz.)

Falsch: In der Küche gibt es mein Bruder.
Richtig: In der Küche ist mein Bruder.
(„Es gibt“ wird nicht für konkrete Personen an einem Ort verwendet → hier „sein“.)

Falsch: Es gibt drei Äpfel auf dem Tisch sind.
Richtig: Es gibt drei Äpfel auf dem Tisch.
(Kein doppeltes Verb! „Es gibt“ ersetzt „sind“ in diesem Kontext.)

Unterschied zu „sein“

  • „Es gibt“ = Existenz/Verfügbarkeit (there is/are).
  • „Sein“ = Ort oder Zustand (to be).

Vergleich:

  • Es gibt einen Markt in der Stadt. (Der Markt existiert.)
  • Der Markt ist groß. (Zustand)
  • Der Markt ist neben der Kirche. (Ort)

Besondere Verwendungen

a) Abstrakte Konzepte

  • Es gibt Hoffnung.
  • Es gibt keine Zweifel.

b) Unpersönliche Aussagen

  • Es gibt viel zu tun.
  • Gibt es etwas Neues?

c) In Kombination mit Modalverben

  • Hier darf es keine Fehler geben.
  • Es muss eine Lösung geben.

Übungsaufgaben

Übung 1: Ergänzen Sie „es gibt“ oder „sein“:

  1. __ viele Museen in Berlin.
  2. __ du müde?
  3. __ heute ein Konzert?

Übung 2: Korrigieren Sie die Fehler:

  1. Es sind einen Hund im Garten.
  2. Gibt es hier ein Bank?

Lösungen:
Übung 1:

  1. Es gibt | 2. Bist | 3. Gibt es
    Übung 2:
  2. Es gibt einen Hund im Garten.
  3. Gibt es hier eine Bank?

Fazit

Mit „es gibt“ drücken Sie aus, was existiert oder verfügbar ist – ob Pizza im Restaurant, Probleme im Job oder Hoffnung im Herzen. Üben Sie die Struktur in verschiedenen Kontexten, und bald wird sie Ihnen natürlich von der Zunge gehen!

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